Heimliche Geliebte

Meine Tage sind oft so trubelig, dass ich mich schon morgens auf den Moment freue, wo abends das Geschirr gespült und die Küche aufgeräumt ist, alle in ihren Betten liegen und alles verstummt, denn dann gibt es Raum und Zeit für Zweisamkeit mit ihr - meine Heimliche Geliebte!

 

 Der Mond steht schon am Himmel

Geduldig.
Wartet sie auf mich.
Und ich auf sie.

Meine heimliche Geliebte.

Stundenlang harren wir aus.
Sie im Verborgenen,
ich im Trubel der Zeit.
Bis alle verschwunden sind.
Bis alles verstummt.
Radio und Fernseher umhüllt vom schweigenden Schwarz.

Jetzt sind wir da.
Nur wir!
Ganz da!
Uns nah.

Ich spüre sie.
Sauge sie auf.

Umarmen sie.
Halte sie fest.
Schweigend,
damit sie nicht geht.

Ich genieße die Vertrautheit.
unsere Intimität.
Zwei Liebende vereint.
Ich und sie,
sie und ich.
Zweisamkeit in tiefster Nacht 
und der Mond schaut schweigend zu.

 

Doch manchmal hält sie es nicht aus.
Die Sehnsucht zu groß.
Dann, nicht oft und
meist unverhofft,
klopft sie trotzig an die Tür.
Mitten am Tag,
will sie mich verführen,
mein Herz berühren.

Doch ich ignoriere sie,
Gefangen im Tagwerk,
wende ich mich ab,
auch wenn die Sehnsucht fast zerreißt,
Doch unsere Zeit ist noch nicht gekommen.

So wartet sie geduldig,
genau wie ich,
auf den Abend,
den Mond,
das schweigende Schwarz.

Bis wir uns wieder in den Armen liegen.
Meine heimliche Geliebte und ich.

STILLE ich liebe Dich!

FraeuleinImproesie