Der erste Sonntag im Oktober.
Blauer Himmel.
Die Sonne scheint.
Gestern war noch alles grau,
heute ein Farbenspektakel.
Kürbis, Hagebutten, Sonnenblumen -
nicht perfekt genormt
und dennoch
als „Sehr gut!“ bezeichnet.
Die Handschrift des größten Künstlers
überall zu sehen.
In den Wäldern,
auf den Feldern,
in den Gärten und Balkonkästen.
Und auch hier!
Am Rande der Stadt.
Ein Bauernhof
geschmückt mit Herbstgaben,
in Herbstfarben.
Buntes Treiben.
Menschen überall.
Sie sind gekommen,
um zu gucken,
zu staunen,
zu feiern.
Gottesdienst.
Unter blauem Himmel
Erntedank zu sagen!
Auch ich bin hier
im Getümmel.
Gucke,
staune.
Lasse mich mitnehmen
zu den Farben,
den Gaben.
zum Altar.
Halte inne.
Blicke zurück
Auf meine Ernte des letzten Jahrs.
Sehe einen kleinen, blühenden Garten,
Bekannte, die zu Freund*innen wurden,
Lebendigkeit,
Mut zur Versöhnung,
auch mit mir selbst.
Endlich!
Ein schwimmendes Kind freudestrahlend im Wasser.
Neue Wege.
Nicht alles war leicht,
wird es wohl nie sein.
Viel Mühen und Tun,
manches vielleicht sogar umsonst.
Wunder und Wunden liegen eben zu nah beieinander.
Nicht alles, was ich ernte, haben ich gesät
und manche Saat geht vielleicht niemals auf.
Und trotzdem!
Heute ist der erste Sonntag im Oktober.
Blauer Himmel.
Gestern war noch alles grau,
Ich stehe am Altar,
vor Ihm,
dem größten Künstler,
dem Schöpfer des Himmels, der Erde
und Ernte.
Lege meine Gaben nieder
und sage
- trotz alledem und heute nochmal mehr -
DANKE!